Lehm- und Kalkputze sind schon seit der römischen Antike bekannt und werden als Baumaterial verwendet.
Lehmputze wirken sich auf das Raumklima sehr positiv aus, da sie diffusionsoffen und gleichzeitig kapillar leitfähig sind.
In kürzester Zeit können sie Wasserdampf aus der Raumluft aufnehmen und zeitversetzt, bei entsprechend geringerer relativer Luftfeuchtigkeit, wieder abgeben. Lehmputze wirken dadurch als „Klimapuffer“. Sie haben die Eigenschaft, leicht wärmedämmend und zusätzlich durch ihre spezifische Wärmekapazität wärmespeichernd zu sein. Die Oberflächen der Lehmputze kann rau (feine Körnung) oder auch glatt ausgeführt sein. Lehmputze werden in unterschiedlichen Naturfarbtönen hergestellt und können mit Lehmfarben überstrichen oder auch mit Naturwachs (wasserabweisende Wirkung) behandelt werden.
Auch verfeinerte Kalkputze werden aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wieder entdeckt und erfahren so eine „Renaisance“. Kalkoberflächen werden gerne im Inneren von Gebäuden eingesetzt sowie auch bei der Renovierung von historischen Gebäuden. Neben dem Feuchtigkeitsaustausch und der Kapillarität (wie Lehmputze) haben Kalkputze zusätzlich durch ihre hohe Alkalität (PH-Wert < 12) die Eigenschaft basisch zu wirken, d.h. antibakteriell und schimmelhemmend. Solche alkalischen Wandoberflächen werden bei hohen Hygienestandards bevorzugt eingesetzt und können mit Kalkfarben oder Silikatfarben in unterschiedlichen Farbtönen gestaltet werden.